Universitätsstudie: Billigtests häufig falsch!

Kuckuckskinder trotz Vaterschaftstest?

Die Ergebnisse einer Studie der Universitäten Kiel, Greifswald und Jena (1) sind alarmierend: in neun der 41 überprüften Vaterschaftstests konnten die Rechtsmedizinischen Institute eindeutige Fehlbestimmungen nachweisen – in zwei Fällen sogar Fehlgutachten der Aussage nach! Das bedeutet, daß in über 20% solcher Vaterschaftstests Fehler nachgewiesen werden konnten! Diese Zahlen belegen, dass eine Kontrolle der Qualität und Sicherheit der Abstammungsgutachten zunehmend wichtiger wird. Die modernen Untersuchungstechniken werden immer breiter und auch für Fachfremde verfügbar. Dadurch entsteht ein unübersichtlicher Markt mit vielen fragwürdigen Angeboten. Wer einen Vaterschaftstest sucht, der billig ist, sollte sich auf jeden Fall auch über die Qualifikation des Anbieters informieren.

Wie kann eine Privatperson die Qualifikation eines Anbieters erkennen?

kfqa-500.jpg Sie als Auftraggeber haben oftmals nicht die Möglichkeit, diese fragwürdigen Angebote als solche zu erkennen, da viele Anbieter mit Qualitätsversprechen oder sogar Zertifikaten werben, die aber tatsächlich keine Prüfung der Qualifikation des Gutachters oder der Sicherheit des Tests darstellen. Glücklicherweise gibt es in Deutschland amtliche Richtlinien für Vaterschaftstests (2). In der aktuellen Fassung sind in diesen Richtlinien auch Anforderungen an die Ausbildung des Gutachters und an ein notwendiges Qualitätsmanagement-System enthalten. Zur Prüfung dieser Anforderungen wurde nach den Vorgaben der Richtlinien eine unabhängige Kommission gegründet (KFQA: Kommission zur Feststellung der Qualifikation von Abstammungsgutachtern; website: www.kfqa.de). Die erfolgreiche Prüfung durch diese Kommission bietet Ihnen die Sicherheit, daß der Gutachter die notwendige Qualifikation besitzt, damit Sie sich in dieser so wichtigen Frage ein Leben lang auf Ihren Vaterschaftstest verlassen können. Unsere beiden Gutachter haben dieses Prüfzeichen mit als Erste in Deutschland bereits am 12.Juli 2004 erhalten. Aufgrund der tiefgreifenden und lebenslangen Auswirkungen empfehlen wir grundsätzlich auf dieses Prüfzeichen zu achten, wenn Sie einen Vaterschaftstest in Auftrag geben!

(1)  KUCKUCK – Kieler Rechtsmediziner haben die Zuverlässigkeit von Vaterschaftstests analysiert und Schwachstellen aufgedeckt,  unizeit Nr. 39 vom 09.12.2006 (Ein Klick auf diesen Absatz leitet Sie zum Original-Artikel als PDF-Datei auf dem Server der Uni Kiel weiter – EXTERNER LINK!)

(2)  Richtlinien für die Erstattung von Abstammungsgutachten, Deutsches Ärzteblatt 99. Jahrgang, Heft 10: Seiten 665-667 vom 08.03.2002 (PDF-Datei)

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